Santiago de Compostela

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Kathedrale von Santiago de Compostela
Die Muschel als Zeichen des Jakobsweges.

Santiago de Compostela, die Hauptstadt Galiciens, liegt im Nordwesten Spaniens und ist das Ziel des Jakobsweges, einem Pilgerweg, der sich als Weggeflecht über ganz Europa zieht. Der Name „Santiago“ bedeutet Sankt Jakob und bezieht sich auf den Apostel Jakobus, der in diesem Teil Spaniens predigte und versuchte die Bevölkerung zum Christentum zu bekehren. Da seine Missionstätigkeit keine Früchte zeigte, kehrte er nach Palästina zurück und wurde dort unter Herodes Agrippa gefangen genommen und enthauptet [vgl. Apg.12,2].


Die Legende sagt, dass seine Jünger den Leichnam stahlen, in ein Boot legten und mit Hilfe eines Engels nach Spanien überführten und dort in einem Wald heimlich begruben. Über 700 Jahre später hatte ein, in diesem Wald lebender Einsiedlermönch, eine seltsame Erscheinung. Er sah ein wundersames, helles Leuchten. Nach näherer Untersuchung des Ortes wurde das Grab des Apostels Jakobus entdeckt. König Alfons II. ließ an dieser Stelle ein Kapelle erbauen und man nannte den Platz auf Grund des hellen Lichtes „Campus Stellae“ (Feld des Sternes). Später wurde der Name in „Compostela“ umgewandelt. Es wurde von weiteren Erscheinungen und wundersamen Ereignissen an dieser Kapelle berichtet und so setzte ein immer größerer Pilgerstrom zum Grab des Apostels Jakobus ein.


Bald wurde mit dem Bau einer großen Kathedrale begonnen und eine neue Siedlung entstand, Santiago de Compostela. Nach der Zerstörung der Kirche durch die Mauren konnte die neue Basilika im Jahr 1211 eingeweiht werden.

Im 12. Jahrhundert wurde die Stadt neben Rom und Jerusalem zum bedeutendsten Wallfahrtsort. Papst Calixtus II. legte fest, dass jedem, der in einem Heiligen Jahr nach Santiago pilgert, alle Sünden erlassen würden. Ein Heiliges Jahr wird immer dann gefeiert, wenn der Namenstag des Apostels Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt. Nur in einem solchen Jahr, wird das sonst zugemauerte „Tor der Vergebung“ an der Ostseite der Kathedrale, für Pilger und Besucher geöffnet.


Papst Benedikt XVI. in Santiago de Compostela

Anlässlich seiner Spanienreise besuchte Papst Benedikt XVI. am 6. November 2010 die Kathedrale von Santiago de Compostela. Er trat über die Heilige Pforte, die aus Anlass des Pilgerjahres geöffnet war und erhielt bei seinem Rundgang in der prachtvollen Kirche kurzzeitig eine braune Pilgerpelerine mit Jakobsmuschel um die Schultern gelegt. Danach betete er am Grab des Apostels Jakobus und umarmte, wie alle Jakobspilger es machen, die Statue des Apostels. In Anspielung darauf bezeichnete er in seiner Ansprache die Kirche als „Umarmung Gottes“.