Mentelin-Bibel

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Der erste deutsche Bibeldruck des Johannes Mentelin war eine reine Textausgabe. Textgrundlage war vermutlich eine 100 Jahre zuvor angefertigte und damals schon veraltete Wort-für-Wort-Übersetzung aus dem Lateinischen ins Oberdeutsche. Die Mentelin-Bibel verstand sich als deutsche Ausgabe der Vulgata des Hieronymus. Da sich die nachfolgenden Bibeln an dieser orientierten, änderte sich wenig an der Verständlichkeit.

Die Mentelin-Bibel ist typisch für die Frühzeit des Buchdrucks. Überschriften und Initialen mussten nachträglich vom Rubrikator, einem Buchmaler, eingefügt werden. Alle vorlutherischen deutschen Bibeln wurden zweispaltig und damit gut lesbar gedruckt. Erst Luther legte 1522 eine einspaltige Bibelausgabe vor, in der Randbemerkungen beigefügt werden konnten.