Hemma von Gurk

Aus FJM-Ritter
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Sebald Bopp: Hemma in der kroatischen Nationaltracht, die um 1500 in der Steiermark verbreitet war, um 1500, Sammlung Thyssen Bornemisza in der Villa Favorita in Lugano - gemeinfreiheit

Fest

27. Juni

Lebensbeschreibung

Diese heilige Hemma ist die Stifterin des vormaligen Doppelklosters Gurk in Kärnten. Sie war im Erzherzogtum Kärnten im Jahr 983 geboren. Ihre Eltern hießen Engelbert und Tuta von Peilenstein. Von mütterlicher Seite war sie mit dem heiligen Kaiser Heinrich II. nahe verwandt. Schon ihre erste Kindheit verriet die herrlichsten Anlagen und eine große Neigung zum gottseligen Leben. Am Hofe des Kaisers, unter den Augen der hl. Kunigundis, ward ihre Erziehung vollendet. Im Ehestande gab sie der Welt und ihren Angehörigen das Beispiel aller christlichen Tugenden. Ihr Mann war »Landgraf« Wilhelm, Herr auf Friesach und Seltschach. Es war ein edles Ehepaar, ein Herz und eine Seele, Mann und Frau von derselben kindlichen Frömmigkeit durchdrungen. Täglich hörten sie die heilige Messe, jeden Sonntag gingen sie zum Tisch des Herrn. Sie hatten zwei Söhne, die als Jünglinge von Bergknappen, deren Unsittlichkeit sie straften, aus Rache ermordet wurden. Darauf machte ihr Gemahl eine Wallfahrt nach Rom und starb auf dem Heimwege. Sie selbst verwandelte nun ihr Schloß Gurkhofen in ein Kloster, in welches sie selbst mit 70 Jungfrauen eintrat. Auch andern Gotteshäusern gewährte sie Zuwachs an Gütern und Liegenschaften. Alle Armen und Bedrängten nahm sie mütterlich auf. Im Gebete diente sie Gott so ununterbrochen, dass man sie einem unablässig im Dienste des Herrn duftenden Weihrauch verglich. So verlebte sie nach dem Tode ihres Mannes noch 22 Jahre. Sie starb im Jahr 1045. Ihre Grabstätte befindet sich in der schönen Kirche zu Gurk, wo zahlreiche Wunder geschahen. Im Jahr 1070 fand eine feierliche Erhebung ihrer Reliquien statt.

Kanonisation: 1287 wurde Hemmas Verehrung kirchlich anerkannt; 1466 wurde der Heiligsprechungsprozess eingeleitet, aber erst am 4. Januar 1938 erfolgreich abgeschlossen.

Ihre Stiftung wurde im Jahr 1072 zum Bischofssitze erhoben; der Titel ist Klagenfurt.


(Quelle: nach Vollständiges Heiligen-Lexikon von J.E. Stadler, F.J.Heim und J.N. Ginal, Augsburg 1858-1882, digitalisiert und mit freundlicher Genehmigung von Digitale Bibliothek, Verlag Directmedia Publisching GmbH, CD DB 106, http://www.zeno.org, von FJM überarbeitete Fassung)